Sonntag, 5. Oktober 2014

Orcs abmetzeln und irgendwas mit Sauron - Mittelerde: Mordors Schatten (Kurzfazit)

So, 100% Completion nach drei Tagen. Weil mich echt viele mittlerweile drauf angesprochen haben, hier mein offizielles Kurzfazit zu Mittelerde: Mordors Schatten.

Story: Blablabla, Orcs abmetzeln und irgendwas mit Sauron. Gollum!

Gameplay: Alles geklaut von Assassin's Creed und der Batman-Arkham-Reihe, macht aber höllischen Spaß auch oder vielleicht sogar besonders in diesem Szenario. Einzige Besonderheit ist das Nemesis-System, was ich allerdings verdammt geil fand. Ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn der eigentlich aus dem Generator stammende KI-Uruk sich auf einmal ganz genau an unsere letzte Begegnung erinnert, oder wenn ich ihn schon mal umgelegt habe auf einmal mit neuen Narben überzogen wieder auf der Matte steht. Dass man sich später im Spiel aktiv an den Machtkämpfen in der Uruk-Armee beteiligen kann ist grundsätzlich auch sehr geil, allerdings fehlte mir da letztendlich der spürbare Vorteil im eigentlichen Gameplay, abgesehen davon dass man es ein paar mal machen muss um mit der Story voranzukommen. Gutes Fundament, kann man in den Nachfolgern bestimmt noch ziemlich geil weiter ausbauen.

Grafik: Ist auf keinen Fall hässlich, aber jetzt nicht die Mega-NextGen-Offenbarung. Das ein oder andere hübsche Panorama gibt es allerdings zu bestaunen und die Lichteffekte sind teilweise schon beeindruckend. Außerdem gibt es ein riesiges Repertoire an richtig guten und vor allem schön brutalen Kampfanimationen.

Atmosphäre: Hat mich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. So richtig Herr-der-Ringe-Feeling kam bei mir jedenfalls nicht auf. Da man sich während des gesamten Spiels in und um Mordor aufhält, gibt es nicht viel von der sagenhaften Welt aus den Filmen und Büchern zu sehen und vor allem auch der Soundtrack hat mich echt enttäuscht, da ich so gut wie keine Motive aus den Film-Soundtracks wiedererkannt habe. Vielleicht gab es da irgendwelche rechtlichen Probleme, aber als Herr-der-Ringe-Fanatiker hatte ich mich gerade auf die Musik gefreut. Klar, durch die Lizenz wird sich das Game vermutlich besser verkaufen, aber ansonsten hätten sie das Game genauso gut in irgendein anderes Fantasy-Setting setzen können. Schade!

Schwierigkeit/Umfang: Hatte eigentlich nach AC-Manier einen eher geringen Schwierigkeitsgrad erwartet, aber am Anfang kriegt man erstmal gut auf's Maul. Umso motivierender ist es dann, wenn man am Ende als Überkrieger durch die Uruk-Reihen mäht. Dieses Hochgefühl haben die Entwickler auch echt gut hinbekommen. Vom Umfang her ist es auch mit den AC-Teilen vergleichbar mit vielen Nebenmissionen und Collectibles.

Fazit: Trotz meiner Beschwerden hatte ich mit dem Game so viel Spaß wie schon lange nicht mehr und es war die ganze Zeit motivierend. Es ist vor allem dieses Gefühl des ständigen stärker Werdens und die echt cool in Szene gesetzten Fähigkeiten, die für einen gewissen Suchtfaktor sorgen. Wer ein mystisches, tiefgehendes und fantastisches Tolkien-Abenteuer erwartet, der wird bei dem Spiel vermutlich enttäuscht sein. Wer aber Bock hat auf "Gehirn aus, Schwert in Uruk", der kann eigentlich nichts falsch machen und wird garantiert seinen Spaß haben.