Schon beeindruckend, wie man es schafft, einen ganzen 114-minütigen Film lang ohne einen einzigen richtigen Plot Twist auszukommen. Leider ist es daher kein sonderlich guter Film geworden. Aufgrund des völligen Verzichts auf jegliche Charakterentwicklung innerhalb des gezeigten Plots (zwischen Prolog und erstem Akt gibt es einen Zeitsprung, in dem was passiert), entwickle ich als Zuschauer nicht genug emotionales Interesse für die Charaktere, um mich in den teilweise sehr in die Länge gezogenen Suspense-Momenten nicht zu langweilen.
Der Film fängt sehr vielversprechend an, gibt aber leider vor, mehr zu sein, als er in Wirklichkeit ist. Von den eigentlich interessanten Leitmotiven wie Selbstjustiz und Rache wird letztendlich keins so richtig in Angriff genommen. Wer sich dafür interessiert, der guckt lieber "The Equalizer". "A Walk Among the Tombstones" ist ein Krimi ohne wirkliche Aussage. Ein Film, der sich nicht traut, zu den kontroversen Themen, die er aufwirft, wirklich Stellung zu nehmen. Die einzige Frage, die dieser Film stellt, ist an sich selbst: "Schafft der Held es am Ende oder nicht?" Und sogar diese Frage wird nur sehr ambivalent beantwortet.
Liam Neesons Figur ließe sich problemlos ausschneiden und in "Non-Stop" oder die "Taken"-Reihe einfügen. Ist einfach die selbe Person. Wer eben genannte Filme noch nicht kennt und Bock hat, ein wenig Entführungs-Action zu geneeson (HAHA!), der sollte sich lieber diese Filme zu Gemüte führen. Meine Empfehlung: Bei der momentanen Fülle an hochkarätigen Kino-Blockbustern kann man "A Walk Among the Tombstones" guten Gewissens erstmal links liegen lassen. Vielleicht nächstes Jahr auf Bluray dann mal einen Blick wert.
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